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Bikepacking in Norwegen

Big Oslo Loop2025-09-28T10:54:31+02:00

1’200 km

04. – 18. Juli 2025

14 Tage

Zero: 0 Tage

Oslo-Vinstra-Røros-Jordet-Oslo

13 Nächte im Zelt

9 Nächte wild camping

4 Nächte auf dem Zeltplatz

Karte von Norwegen mit einer Bikepacking Runde mit Start/Ziel in Oslo.
Karte von Norwegen mit einer Bikepacking Runde mit Start/Ziel in Oslo.

Bikepacking Abenteuer Norwegen – 1200 Kilometer in 14 Tagen

Wohin für unser nächstes Bikepacking-Abenteuer?

Nach unserem grossen Europa-Bikepacking-Trip war klar: Wir wollten zurück in den Norden. Die Frage war nur: Schweden oder Norwegen? Beide Länder sind schön und haben endlose Gravelstrassen. Nach ein bisschen Recherche fiel die Wahl auf Norwegen, das etwas mehr Aussichten versprach. Und was sollen wir sagen? Es war ein absoluter Traum.

Dyneema Zelt neben einsamen Stausee mit dunklen WolkenDie Planung

Touren wie der „Mjølkevegen“ und der „Tour de Dovre“ versprachen tolle Aussichten. Wir versuchten, diese Touren zu verbinden und daraus entstand eine grosse Rundtour, die wir selbst planten – mit Start und Ziel in Oslo. Wichtig war uns: möglichst wenig Verkehr, keine grossen Hauptstrassen, viel Gravel, Natur und ca. 1200 km in zwei Wochen machbar.
Im Nachhinein: Perfekt geplant. Auch die Richtung passte. Immer wieder lange, steile Anstiege, aber dafür umso längere, entspannte Downhills. Wir konnten lange dahinrollen und die Landschaft geniessen. Aber nun von vorne…

Start in Oslo

Anfang Juli 2025 sind wir spät abends mit dem Flugzeug gelandet, Bikes im Evoc-Koffer transportiert, das überflüssige Gepäck bei Bekannten in Oslo gelassen. Am nächsten Tag, bei Regen, aus der Stadt gefahren. Ziemlich schnell waren wir raus aus dem Urbanen und auf den ersten Waldwegen unterwegs. Die erste Nacht am See, allein im Zelt. Wir sind angekommen. In den nächsten Tagen ging es durch Wälder, entlang von Seen und meist über ruhige Nebenstrassen Richtung Nordwesten. Schon bald erreichten wir den Mjølkevegen, ein erstes grosses Highlight.

MjølkevegenHighlights mit pinker Regenjacke auf Gravelstrasse mit See und Bergen im Hintergrund

Etwa 230 Kilometer Mjolkevegen mit bestem Gravel gilt zu Recht als eine der schönsten Radstrecken Norwegens. Die Route verläuft auf einer Hochebene, vorbei an Seen und kleinen, dezent in die Landschaft eingebetteten Ferienhäuschen. Die Strecke ist ruhig, landschaftlich unglaublich schön und bietet alles, was wir uns von einer Bikepackingroute erhofft hatten: wenig Verkehr, Natur pur und grossartige Ausblicke. Wir konnten einfach nur geniessen.

Weiche Farben mit Spiegelung der Bergen und des Waldes im SeeTour de Dovre

Wenig später fuhren wir einen Abschnitt auf der Tour de Dovre durch den Nationalpark Dovrefjell. Nach einem längeren, steilen Anstieg in der Mittagshitze wurden wir mit einer entspannten Abfahrt ins Tal belohnt. Danach ging es kilometerweit durch offene Hochebenen mit weitem Blick und kaum einer Menschenseele.

Chips und Bier

Die meiste Zeit fuhren wir auf perfekten Kieswegen. Kaum Verkehr und immer wieder wunderbare Aussichten. Nur zu Beginn etwas Regen, dann wurde es fast schon zu heiss – über 30 Grad, sehr ungewöhnlich für Norwegen. Aber der Fahrtwind in den Höhenlagen machte es angenehm.
Wir campten wild, wann immer es ging. Manchmal auch auf Campingplätzen, wenn nötig. Wenn immer eine Wasserquelle in der Nähe war, sprangen wir natürlich rein, es war so erfrischend. Ein Bier und eine Packung Chips durfte natürlich Abends auch nie fehlen.

Echt jetzt?

Reifen mit 140 DurchstichenWir hatten Glück, alles ging wunderbar auf. Kein Unfall. Nur Lavender hatte ein paar Platten. Der Reifen war zum Schluss mit über 140 kleinen Dichtmilch-Flicken übersät.
Etwas unnötig war ein 2.2 km langer Weg, der als Bikeweg markiert war. Anfangs okay, dann aber Felsen, Wurzeln, Treppen. Nach 800 Metern und 30 Minuten Tragen entschieden wir, umzukehren. Genervt, mit blauen Flecken an den Beinen, zurück auf der Hauptstrasse, die wir doch vermeiden wollten. Doch es stellte sich heraus, dass sie frühmorgens völlig okay war. Was lernen wir? Gestrichelte Wege auf der Karte sind einfach nur doof.
Von weitem sahen wir dunkle Wolken, ein Gewitter zog auf. Highlights wurde nervös, wir waren mitten im Wald. Doch plötzlich entdeckte Lavender eine verlassene Hütte, ein Baumstamm verriegelte die Tür. Gerade rechtzeitig konnten wir uns vor dem strömenden Regen retten. Sollen wir hier übernachten? Eine schlafende Fledermaus auf dem Fensterbrett war zwar süss anzusehen, aber Highlights getraute sich nicht hier zu bleiben.

Wildlife

Natürlich sahen wir viele Schafe und Kühe – aber auch eine Eule, zwei Jungfüchse, ein Biber, ein Elch und ein Rentier mit riesigem Geweih. Ein Fischer erzählte uns von einem Bären mit zwei Jungen in der Gegend. Zum Glück besuchten sie uns nicht im Zelt.
Eines Morgens rannte ein Schaf mit seinen zwei Jungen an unserem Zelt vorbei. Plötzlich blieb es stehen, schaute uns fünf Minuten lang leicht aggressiv an und schnaubte wie verrückt. Wir waren etwas nervös, aber unsere Zeltwand gab uns Sicherheit :-).

Zurück in Oslo

Wie immer vergeht die Zeit einfach viel zu schnell. Nach zwei Wochen, 1200 Kilometern und 17’000 Höhenmetern kamen wir glücklich in Oslo an. Alles ging wunderbar auf. Wir haben unbewusst die richtige Fahrtrichtung gewählt, waren unfallfrei und ohne grössere Pannen unterwegs. So konnten wir die Natur, Weite, Stille und tolle Erlebnisse einmal mehr geniessen. An einsamer Hütte im Wald im Gegenlicht das Zelt von Dan Durston aufgestellt

Fazit

Norwegen ist für uns ein Bikepacking-Paradies und ein wahrer Geheimtipp. Wer Gravel liebt, die Einsamkeit sucht und bereit ist, auf etwas Wetterglück zu hoffen, wird hier definitiv belohnt. Wir kommen wieder. Ganz sicher.

 

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